Dithmarschen und seine Reiter

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es in erster Linie Fritz Tiedemann mit dem einmaligen Meteor, beide aus Dithmarschen, an die Vorkriegserfolge anzuknüpfen. Leider folgte in den 50er und 60er Jahren der zahlenmäßige Niedergang der deutschen Pferdezucht. Mit der Motorisierung der Landwirtschaft wurde dem Pferd seine ursprüngliche Zweckbestimmung entzogen. Die Pferdezüchter mußten sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Die Ära des reinen Sportpferdes begann. Parallel dazu beginnt auch die der Dithmarscher Pferde, der Bauernjungen, die auf Holsteiner Pferden das Reiten lernten.


Fritz Tiedemann mit Meteor

Neben Fritz Tiedemann fiel der junge Hans-Hermann Evers auf, der mit Baden ebenfalls an der Olympiade 1952 in Helsinki teilnahm. Erst 22 Jahre alt war der Bauernsohn aus Hemme, als er sich kometenhaft in die Elite der Reiter vorgearbeitet hatte.


Fritz Tiedemann

Daneben erschien eine ganze Reihe von Dithmarschern auf den Turnieren in der Bundesrepublik. So errang der 14jährige Thies Kohlsaat auf Arnika, Züchter Heinrich Hell, Marne, 1950 den 2. Platz im Hamburger Springderby. Ein unglaublicher Erfolg für den Marner. CarlTheodor Nagel aus Helsehatte mit Keckheit, Züchter J.J. Nagel, Helse, große Erfolge auf den Turnieren in Aachen.

Weitere Reiter folgten, wie Sönke Sönksen, der 1952 in Aachen und Hamburg siegte. Später kommen hinzu seine Schwester Annagrete und ernst Carsten Rolfs, Hermann Thomsen, Otto Peters, Dierk Nagel, Reimer Jochims und Uwe Jochims.


Wattenturnier 1952 in Büsum, Sieger Thies Kohlsaat, 2. E.C. Rolfs

In den 60er Jahren ist Kurt Jarasinski aus Elpersbüttel herausragender Dithmarscher Reiter. Er gewinnt 1960 das Deutsche Springderby und startet 1964 bei der Olympiade in Tokio, wobei er mit Torro die Goldmedaille in der Mannschaftswertung holt. Auch Sönke Sönksen erreicht 1976 in Montreal Olympische Ehren. Recht stark machen die Meldorfer Reiter von der "Concordia an der Miele" auf sich aufmerksam. Insbesondere Reiner Hedde mit Legende, Züchter Claus Voß, Windbergen, gewinnt den "Großen Preis von Rom". Weiterhin der heutige Körbezirksvorsitzende, Hans Werner Ritters sowie Werner Peters und Peter Sattler. In den letzten Jahren zählen die beiden Friedrichskööger Reiter Tjark und Carsten Otto Nagel mit zur Deutschen Elite.Tjark Nagel wurde 1987 Deutscher Vizemeister der Springreiter.


Tjark Nagel mit Wotan

Neben den Reitern profilieren sich die Dithmarscher auch im Fahrsport. Inbesondere sind es hier die Marner, die, mit Richard Eggers, für großes Aufsehen sorgen. Er gewinnt 1961 bis 1963 das Deutsche Fahrderby und ist mehrfach hochplaziert bei den Deutschen Meisterschaften sowie Sieger des "Geheimrat-Talbot-Preises" in Aachen. Aber auch die Gespanne von Hans Witt aus Wellinghusen, Heinrich Schoof aus Hedwigenkoog, das Gespann von Walter Schramm aus Friedrichskoog und Uwe Ketelsen aus Hollingstedt sorgen auf den Turnierplätzen für Aufsehen.

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